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Coffee or Nidra



Nidra zum Lunch – oder wieso Yoga Nidra ein echter Game-Changer ist


Ich erinnere mich noch gut: Als Jugendlicher habe ich es in meinem Überschwang schlicht nicht verstehen wollen, dass sich mein Vater mittags für „ein paar Minütchen“ hinlegen wollte und kaum 25 Jahre später kam dann die Einsicht. Erst gestern habe ich wieder „jede Menge wichtige Dinge tun müssen“ – darunter eine einstündige Auftragsklärung per Videocall – obwohl in mir deutlich eine Müdigkeit um die Mittagszeit anklopfte. Ich habe deutlich gespürt, wie extra-schwer es mir fiel, die Konzentration zu halten – oder besser gesagt: Obwohl mein Bedürfnis ein anderes war, habe ich mit viel Kraft und Willen die Konzentration gehalten – meistens führt das bei mir dazu, dass ich anschließend meiner Umwelt gegenüber eher dünnhäutig auftrete, launig werde, was wiederum dazu führt…Werte Leserin, werter Leser, Du ahnst schon, wohin das führt…


Endlich lege ich mich also hin, mit der Intention 20 Minuten Yoga Nidra zu machen. Zurzeit praktiziere ich mit Vorliebe zu einer Anleitung von Nirlipta Tuli, der mit Total Yoga Nidra einen eher undogmatischen Ansatz verfolgt. Unter https://www.yoganidranetwork.org/nidras/ findest Du eine ganze Reihe an wunderbaren Anleitungen. Ich liege also endlich und bemerke, wie mein Geist – obwohl spürbar müde – trotzdem noch „rumtut“: Kann ich nicht noch schnell das erledigen, oder jenes, oder hier noch kurz ein paar Informationen abgreifen…schon echt spannend…Alan Watts sagt, der Geist sei wie ein kleines Kind, welches lernen müsse, aber nicht will, auch mal allein gelassen zu werden – so fühlt es sich an.

I ch schließe die Augen und lausche. In den vertrauten Erklärungen entdeckt mein Geist gerade am Anfang der Anleitung immer neue Facetten, obwohl ich schon zigmal zu ihnen „nidriert“ habe – etwas in mir versteht: Es ist das Ritual, in dem ich die kommenden Minuten loslassen darf. Und ich habe gelernt, dass es mir danach meist deutlich besser geht – die Welt eine andere ist, wenn ich nach nur kurzer Zeit wieder auftauche. Mein Gewahrsein wird angeleitet, durch meinen Körper zu kreisen, der Atem wird ruhig und tief und ich verliere das oberflächliche Bewusstsein – Körper und Geist schlafen und ich spüre dennoch ein Gewahrsein vor allem auf meinen subtileren Ebenen.

Die Praxis beinhaltet ein Sankalpa, welches ich mir in diesen tiefen vertrauensvollen Zuständen selbst zurufe. Mein Sankalpa ist etwas, was ich für mich (kognitiv) erkannt habe – meistens ein Entwicklungsthema, an dem ich gerade für mich arbeite, es aber noch nicht in meinem alltäglichen Sein verankert bekommen habe. Damit das passiert, wäre ein direkter Zugang zu meinem Unterbewusstsein wünschenswert und den liefert mir eine regelmäßige Yoga Nidra Praxis.


Ich wache auf und stehe meist sofort auf. Der Unterschied ist beeindruckend: Die Müdigkeit ist verflogen und an deren Stelle tritt Wachheit, Leichtigkeit und Raum für mögliche Präsenz. Dinge, die mich vorher belastet haben, wie der Gedanke, was noch alles zu tun ist, erscheinen eher leicht und relativiert: „Die Welt wird sich weiter drehen, wenn ich das in Ruhe morgen mache.“. Ich habe das Gefühl, Zeit zu haben und drehe mit dem Hund eine Runde an der frischen Luft. Danach setze ich mich an den Schreibtisch und bekomme gefühlt doppelt so viel in der Hälfte der Zeit geschafft, ohne dass es mich energetisch ausblutet – im Gegenteil, es macht mir sogar Spaß – ein echter Game-Changer eben.

Aus meiner Arbeit im Kontext der Persönlichkeitsentwicklung weiß ich, wie wichtig und gleichzeitig schwer es ist, sich selbst für etwas dankbar sein zu können. So würde es mir VOR Yoga Nidra im Traum nicht einfallen, bin ich eher ruppig mit mir und meinen Bedürfnissen – NACH Yoga Nidra kann ich mir gut dankbar sein. Und auf Dauer fällt es mir immer leichter auch vor Yoga Nidra an diese innere Haltung anzuknüpfen und mich dann einfach für 20Minuten hinzulegen. Der ideale Mittags-Pausensnack für die Psyche.

Warum Yoga Nidra so wirkt, Wie unterschiedlich es aber auch individuell sein kann, Wie Du es gut anleitest und Welche philosophischen aber auch zeitgenössischen psychologischen Hintergründe es dazu gibt (Spoiler: Eine ganze Menge) – Neugierig?... die Antworten hierzu und natürlich eine ganze Menge Selbst-Erfahrung bekommst Du das nächste Mal im Rahmen unseres Moduls „Yoga Nidra“ am 20./21.April auf dem wunderschönen Khôra-Bergbauernhof in Nussdorf am Inn. Und da eine Vertiefung und längerfristige Etablierung von Yoga Nidra immer eine gute Idee ist, kannst Du das gleich als Auftakt für eine längere Reise mit uns nutzen und dieses Jahr noch zwei weitere Module dazu belegen und es Dir als 80h- Ausbildung anrechnen lassen. Wir freuen uns auf die Reise und das Teilen dieses Schatzes mit Dir.


Danke all meinen Lehrern und Lehrerinnen!

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